Der Künstler wollte das Appartment für Parties und Abendessen
nutzen. Um eine offene Situation zu schaffen, wurde zwischen Küche und Wohnbereich eine Wand entfernt.
Das Wohnen als Ereignis von existentieller Bedeutung artikuliert sich an Orten, an denen sich das Private symbolisch manifestiert. Im Gegensatz zum öffentlichen Blick, der auf die Arbeit des Künstlers fällt, bleiben Einsichten in die Intimität seiner Privaträume meist verwehrt.
In einem hellen und großzügigen Loft lebt und arbeitet Erik Schmidt auf zwei Etagen im Zentrum von Berlin. Im denkmalgeschützten Plattenbau, der durch sensible Sanierung an den Orginalzustand herangeführt wurde, bietet dieses Appartment die perfekten Möglichkeiten für zeitgemäßes Wohnen. Der Künstler entschied sich nach
ökonomischen und ästhetischen Gesichtspunkten: Er wollte repräsentative Räumlichkeiten, die klar und funktional strukturiert sind. Vier Zimmer im 11. Stock. Um Gäste empfangen zu können, ließ er zwischen Küche und Wohnzimmer eine Wand entfernen, wodurch sich der Raum großzügig inszenieren läßt. Um die Betonwände zu betonen wurde ausschließlich mit brilliantem Weiß gearbeitet. Während der Künstler im Eingangsbereich die originale Wandverkleidung freilegen ließ, entschied er sich bei den Möbeln für ein modernes Design, welches Akzente der 60er Jahre aufgreift. Durch den minimalen Einsatz erhalten die formbewußten Möbelelemente objekthafte Qualität.
Der flüchtige Charakter des Durchgangszimmers wurde durch Umgestaltung in eine Bibliothek neu definiert, dort steht ein Tagesbett. Den angrenzenden Raum dominiert eine Wendeltreppe, die gleichzeitig den Übergang von Wohn- in Arbeitsbereich bezeichnet. Hier wurde ein schlichtes Büro eingerichtet. Im Atelier wollte der Künstler nichts Störendes um sich haben. Es ist ein Rückzugsort, der klare, zweckbestimmte Funktionen übernimmt. Die breite Fensterfront öffnet den lichtdurchfluteten Raum nach außen, und der Blick über die Stadtlandschaft bietet Entspannung und Inspiration. Durch den Zugang zum Dach wird das Appartment ein ideales Refugium. Dort führt der Künstler gute Gespräche mit Freunden und Kollegen.
Fotos: Alexander Gnädinger
Dank an Dominic Ferguson, Corinna Weidner