Alexandra Fillip
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Das Labyrinth

Von Kindesbeinen an war sie mit dem Labyrinth im Garten ihres Großonkels vertraut. Als sie fünf Jahre alt war, gingen ihr die Heckenwände bis zur Hüfte. Die Hecke wurde mit ihr erwachsen und ist nun zwei Köpfe größer als sie. Lange schon ist der Großonkel verstorben, das Haus steht leer und das Labyrinth ist ungepflegt und verwachsen. Sie steht vor dem Eingang und versucht sich an den Weg ins Herz des Irrgartens zu erinnern. "Früher fand ich den Weg mit geschlossenen Augen." Sie schließt die Augen und geht los. "Zweimal links, dann rechts, gerade aus, zweimal rechts, dann links, geradeaus, einmal rechts, einmal links, geradeaus, dreimal rechts, dreimal links....."
Als sie die Augen öffnet, sieht sie in helles Licht, die Hecke geht ihr bis zur Hüfte und lange Zöpfe hängen über ihre Schultern hinab.
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