Erik Schmidt

"Ich reise gerne"
Die Taschen sind voll mit schicken Schuhen.
Von Hamburg nach Berlin in nur noch 2 1/2 Stunden.
Von Berlin nach New York und zurück.
"Jetzt bin ich müde, müde, müde."
Es ist soviel passiert. Ich wäre eine gute Amerikanerin. Ich arbeite doch auch soviel und
Erfolg ist mir wichtig - Freunde- Buisiness.
Pilli starrt aus dem Fenster, die Sonne scheint immer über den Wolken.
"Lieber nicht soviel reden (rauchen) ich nehme jetzt nur noch Koks."
Sabena Airlines, kleine häßliche Stewardessen, nicht schön.
"Ich sehe besser aus."
Die Amerikaner machen Sport. Pilli macht keinen.
Die Amerikaner sind einsam. Pilli nicht.
"Nein, nein."
Pilli hat Angst, Angst, Angst.
"Das Leben ist zu kurz, nein ich bin noch jung. Ja, ja, ich kann nicht alles ertragen, das Leben
ist so schwer."
Das Sandwich in Kunststofffolie ist matschig. Pilli nimmt ihre Tabletten dazu aus der großen
Vitaminbox Nutri -100- Mega Potency Multi Vitamin.
"Ich wäre eine gute Amerikanerin."
Sie berührt ihre Taile.
"Ich bin so schlank"
Sie denkt an ihren Arsch, er ist schlaff.
"Oh Gott, ich will eine gute Amerikanerin sein."
Koks, Koks, Koks, - Silvester in New York war toll, schicke Leute, tolle Party ein geiler Typ,
bei Vivianne Westwood angestellt. Ich wäre eine gute Amerikanerin.
Später in der Bowery Bar, Pop Stars.
Pillis Blick verschwimmt sie kann die Gesichter nicht mehr sehen. Mehr, mehr Koks auf die Hand, das macht man so in Amerika.
"Ich wäre eine gute Amerikanerin, aber eigentlich sehe ich eher aus wie eine Engländerin. Aber Nan Goldin kauft ja auch bei "Agnes B." Ich wäre trotzdem eine gute Amerikanerin."
Pilli starrt nach vorne auf den Bildschirm "The Englisch Patient."
Der Film ist auf Englisch.
"Ich kann ihm nicht folgen. Ich wäre trotzdem eine gute Amerikanerin."
Amerikanerin, zurück, zurück. Pilli denkt an Paris, an London, an Berlin und an nichts, nichts, sonst ist sie ganz leer.
Pilli ist müde, müde, müde.

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