Rainer Jaeschke

Es spricht sich herum, es ist das Plauderthema auf Parties. In Magazinen wird darüber geschrieben. Alle haben etwas dazu zu sagen, jeder eine andere Meinung- ein Phänomen erregt die Gemüter: "Immer mehr Menschen verstehen so gut wie fast gar nichts vom Thema Allgemeinbildung!" Und alle reden darüber, doch keiner hilft ab! Nur wir!
Ihr NEID Magazin!
Wir erklären jetzt beispielsweise einen Begriff, der fluktuationsartig im Raume schwirrt, schon seit längerem. Und den zu wissen Spaß macht und Ihr Ansehen im Freudes-und Bekanntenkreis erhöhen wird !
Mancheiner unter uns hat das Wort "Duma" schon einmal irgendwo gehört.
Aber, so fragen sich viele vollkommen zurecht: wer ist eigendlich "die Duma"?

Hier ist die Erklärung:
Die Duma wohnt in einem sogenannten 'Weißen Haus' in Moskau, UdSSR. In einer großartigen Fünfzimmerwohnung, mit drei süßen Katzen und (neuerdings) einem jungen, glutäugigen Usbeken. Die Räume sind mit Supergeschmack eingerichtet im 'Stil'-Stil. Dekoeier aus Fabergé, Glasnost und Blini soweit das Auge reicht. Teppiche aus Taigapracht mit eingewobenen erotischen Echtgoldsequenzen schmücken Wände und Datschen. Im Hintergrund plätschert leis' der Balalaikagesang des Chores der Roten Armee. Aus so gut wie fast allen Fenstern hat man einen Blick auf die schöne, blaue Olga. Und das mitten in Moskau. Die Jungs vom Kreml, die netten Kosaken, winken herüber oder kommen gleich selbst vorbei, um ihr 'Veto' rasch 'einzulegen'. Mitten in Moskau! Doch auch der Duma ging es nicht immer sio klasse komsomodsky wie heute, da sie weltweit beliebt ist. (Sogar die Ungarn im fernen Budapest haben ein Verb aus Ihr gemacht, 'dumálni' heißt es, die Red.). Die Duma ist die Witwe des vormaligen Oberssten Sowjet, das war ein lustiger Patron! In seiner Freizeit schrieb er Tschaikowsky-Sinfonien und schlug mit Schuhen auf Tische! Manchmal trank er etwas zuviel vom Wodka. Mit seinen Freunden, dem beliebten stillen Don und all den anderen Wolga-Fischern. Einmal wurde es leider ein bißchen zu arg und er kam mit seiner rasanten Schiguli-Limusine vom im ganzen Land so beliebten 'Wegesrand' ab und sie plumpsten in den Baikalsee und ertranken im Aral! Die Duma trug Staatstrauer, alle litten mit, denn sie ist auf der ganzen Welt ziemlich bekannt und befreundet mit Liza Minnelli. Dank ihrer Freunde und der gesunden Perestroika ging es ihr bald wieder gut, denn sie ist von russischer Seele! Und außerdem die Schwester von Valuta Jones. Diese wiederum ist verheiratet mit Dow Jones, einem superreichen Amerikaner. Der hat das ganze Geld. Und das Gold auch. Und eine gewisse Frau Nanina Jelzinowa ist mit den beiden Mädels gemeinsam zur Schule gegangen und hat jetzt ihren Mann, er ist von Beruf Bisnesmenni, aus lauter Neid dazu gebracht, zu behaupten, er wisse, wo sich das Bernsteinzimmer momentan befinde. Nanina putzt es angeblich jede Woche mit einem deutschen Essigreiniger. (Wahrscheinlich putzt sie garnicht, sondern liegt auf dem Bersteindivan und telefoniert mit ihren ehemaligen Mitschülerinnen! Mit einem Superbersteintelefon aus dem siebzehnten Jahrhundert, welches eigentlich unseres ist! die Red.)
Und jetzt ist das 'politische Problem' da, wird unter der Bezeichnung "Beutekunst" erst an das Institut für Biologische Strukturen (Moskau) gegeben, später an die Börse in Frankfurt/Oder gebracht und noch in diesem Jahr in Hollywood und Babelsberg mit Omar Sharif und Scarlett O´Hara in den Hauptrollen verfilmt.
Den Titelsong singt Shirley Bassey! Die ja auch schon einmal mit dem Balett des russischen Bolschoi-Theaters (Moskau) vor der Duma auftrat.
Alles nasdrowje?
Und vergessen Sie nicht, in welchem Magazin Sie diese interessanten Informationen zur Allgemeinbildung lasen!


Es grüßt Sie

Hetty-Lou Pohl

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